Thailand 1997: One day of my life in box


"One day of my life in box" [Correspondenz Art], Bangkok

Konzept: office for global affairs, NET ART, Goethe- Institute, Bangkok, Helen MICHAELSON




"One day of my life in a box" im Skydome/Bangkok

Scul­ly Acosta (USA), Alice and Anrew Wal­ter (USA) Yani Arah­maia­ni (In­do­ne­sia), Armin Badel (A), Bodo Ber­hei­de (D), Hella Be­rent (D), Bir­git Ber­ger (D), Mi­cha­el Ber­ger (D), Ro­land Ber­ger (F), Yola Ber­besz / Pie­tro Pel­li­ni (D), Wora­lun Boonya­su­rat (TH), Inge Bro­s­ka / H.J. Tau­chert (D), Nat­tu­pon Chaicha­na (TH), Porn­tip Cai­pi­mans­ri (TH), Tha­nom Cha­pak­dee (TH), Song­pol Charn­chai­jak (TH), An­ge­li­ka Cho­ti­ka­pa­nich (D), Si­vaporn Cho­ti­ka­pa­nich (TH), The­resa Dra­che (D), Bar­ba­ra Ell­me­rer (CH), Su­rachai Ek­pha­la­korn (TH), Knopp Ferro (Austria), Nini Flick (D), Wolf­gang Frie­de­rich (D), Ken Fried­man (USA), Gil­li­an Goo­king (D), Ni­co­le Gui­raud (Al­ge­ri­en/D), Karla Götze (D), Vol­ker Ha­mann (D), Rein­hard Ha­mann (D), Mayu­mi Handa (Japan), Wal­de­mar Hepp­ner (D), Tom Hes­ter­berg (D), Rolf Hin­te­r­e­cker (Austria), Maitree Homt­hong (TH), John Hop­kins (UK) Anja Ibsch (D), Char­lem­chat Ja­ran­de­ey­ing (TH), Bir­ger Jesch (D), Kosit Jun­ta­ra­tip (TH), Wonek Jun­ta­ra­tip (TH), Wolf Kah­len (D), Sig­lin­de Kalln­bach (D), Sunt­horn Kan­sa­na­su­wan (TH), Mora­kot Ket­klao (TH), Wa­raporn Khaew­non­chai (TH), Da­nie­la Kieß (D), Ruth Knecht (D), Kuhn Kora­koch (TH), Doris Kraus­haar (Austria) Ann Kul­sol­wong (TH), Su­ra­si Ku­sol­wong (TH), Voll­rad Kut­scher (D), Sil­via Lang­hoff (D), Su­dar­at Lo­wi­ta­ya­no­ne (TH), Rug­ge­ro Maggi (Ita­lia), Thi­ta­poon Ma­ha­wat (TH), Ron­na­korn Ma­lee­vat (TH), Chris­ta Manz-De­wald (D), Nimal Men­dis (Sri Lanka), Piyaporn Mongk­hol­silp (TH), Vars­ha Nair (India), Hi­ro­ko Na­ka­ji­ma (D), Anna Nom­roski (D), Mink Noppa­rat (TH), Ul­ri­ke Oeter (D), Jür­gen O.Ol­brich (D), Su­san­ne Pa­rei­ke (D), Ben Pat­ter­son (USA/D), Pai­san Pli­eng­bang­chan (TH), Mong­kol Pli­eng­bang­chan (TH), Ka­tha­le­ya Poas­ri (TH), Tha­tree Po­ka­va­nich (TH), Doung­ha­tai Pong­pra­sit (TH), Mana Poo­pi­chit (TH), El­vi­ra Reith (D), Beate Ronig (D), Chai­pra­sit Ruen­grongs­ora­krai (TH), Petra Runge (D), Karla Sach­se (D), Athit Sanapjr­ja (TH), Ju­dith Sche­rer (Ca­na­da), Jür­gen Schön (D), Marg­ret Schop­ka (D), Ma­thi­as Schnei­der (D),Shozo Shi­ma­mo­to (Japan) Vasan Sit­thi­ket (TH), Cars­ten Busse (D),Tho­mas Wauer (D), Fritz Selt­mann (D), Athit Sran­pi­ri­ya (TH), An­ge­la Sri­som­wong­wa­tha­na (TH), Toein­gam Sri­sub­ut (TH), Manit Sri­wan­chi­poon (TH), Enno Stahl (D), Inge Stei­ne­bach (D), Chris­tioph Stee­ger (D), Bernd Stell­ma­cher (D), Ku­la­si­ri Sueb­nu­karn (TH), Su­rachai Sün (TH), Wongs­a­nit Ashram (TH), Ti­ta­pol Su­wan­ku­sol­song (TH), Si­ri­ma Thiengt­ham (TH), Mon­tri Toem­som­bat (TH), Ma­ri­an­ne Tralau (D), Pra­phan Tre­era­y­ap­nat (TH), Wolf­gang Vinke (D), Siya Vi­su­tit­paa­pa­non (TH), Franz Voigt­län­der (D), Hel­mut Sturm (D), Diet­mar Voll­mar (D), Sora­vis Vongs­u­pun (TH), Piya Wi­sut­pra­pha­non (TH), Da­scha Verne (D), Mi­cha­el Zep­ter (D), Chuck Welch (USA),Ca­ro­la Will­brand (D), Mi­cha­el Wit­tas­sek (D), Den­pong Wongs­a­rot (TH),

PR: Bangkok Post, KStanz, I, DOK



One day of my life in a box

Unter dem Arbeitstitel "One day of my life in a box" lud die Ultimate Akademie 1996 ca. 120 Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Networkstrukturen ein, um an einem Kommunikations-Projekt teilzunehmen. Zum Ausgang dieses Jahrtausends erschien uns ein Projekt in Correspondence-Art besonders signifikant. Um einen realen, praktikablen Dialog der Kulturen zu ermöglichen, griffen wir auf die klassische Form der Mail-Art zurück:

1. Da bei den meisten KünstlerInnen der Zugang zu echter experimenteller künstlerischer Arbeit mit den modernen Medien zur Zeit noch durch die ökonomischen und technischen Bedingungen (Fax/ Internet usw. ) eingeschränkt bzw. verwehrt sind.

2. Ermöglicht die dreidimensionale Umsetzung des Themas auch den Besuchern und Betrachtern der Ausstellung einen einfacheren Zugang zum Dialog.

Eingebettet ist dieses Projekt in das Konzept „Golden TUK TUK´s und Fluxus Quarks", dessen Vorplanung sich bereits über ca. 2 Jahre erstreckt. In Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut Bangkok und unter der Beratung von Frau Dr. Helen Michaelson* entwickelten wir verschiedene Projektabschnitte, von denen der erste mit einem fast sensationellen Erfolg begann.



Yola Berbesz und Pietro Pellini von der hielten 1995 an der Silpakorn-Universität in Bangkok einen Vortrag über Fluxus, der als Beispiel, eines Fraktals dieser Bewegung, unter anderem die Ultimate Akademie vorstellte. Für diesen Vortrag wurden bereits bewußt die Räumlichkeiten der Silpakorn-Universität gewählt, um das spezifische soziokulturelle Biotop eines Goethe Instituts zu erweitern. Trotz eines überfüllten Hörsaals und, des -durch die Simultanübersetzung- vier Stunden dauernden Vortrags, war das Publikum unvorstellbar interessiert und erschien bei der Fortsetzung, einige Tage später, wiederum vollzählig!

Anschließend beteiligten sie sich Yola und Pietro mit ihrem Projekt Planetarische Gesellschaft in Chiang Mai- im Norden Thailands an der „Social Installation". Als weiterführendes, konkretes Arbeitsgebiet entschieden wir uns, unter Berücksichtigung der logistischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten unserer thailändischen Partner, für ein -wie Eingangs erläutert- Mail-Art Projekt.

Den Dialog eröffneten ca 70 eingeladene KünstlerInnen, aus dem Network der Ultimate Akademie, die auf eigene Kosten Pakete unter dem Thema „a day of my life in a box" an das Goethe Institut in Thailand sandten.

Durch das außerordentliche Engagement des Goethe Teams, stand in Bangkok einer der spektakulären Orte Asiens als Ausstellungsort zur Verfügung: Der „Skydome" im World Trade Center! Das WTC ist eines jener gigantischen Shoppingmonster in denen zwischen edlen Luxusgeschaeften, Fast-food-Ketten und ´Allem´ ein Westler zwischen totaler Reizüberflutung, Konsumkritik und Depression hin und hergerissen wird. Nur eins kann er einfach nicht - was die meist jugendlichen asiatischen Besucher hierhinzutreiben scheint- sich einfach freuen! An der wunderbar gekühlten Luft, den teuren Boutiquen, unzählbaren Videomonitoren die laut um die Gunst des Auges kämpfen, an dem glänzenden Marmorboden und einer phantastischen Eislaufbahn!!! im 8. Stock.

Als brauche auch dieser Taifun ein ruhendes Auge, gibt es den „Skydome". Irgendwo mittendrin ein Loch, klar und rein, mit 700m² Grundfläche und offen bis zu einer Glaskuppel, die sich hoch oben darüberwölbt und von wo es bei den schweren monsumartigen Regenfällen irgendwo ein wenig tropft... bis auf den Marmorboden. Einen optimaleren, repräsentativeren Ausstellungsort für ein Projekt der Communication-Art, hätte man in Thailand kaum finden können. Wir sind begeistert und spüren auch dieses flaue Gefühl im Magen, daß man beim Anblick einer hohlen 6m Welle hat, die man gleich surfen soll. Zu den Objekten... to be honest... it was rather exciting.. Die meisten Kisten trafen erst wenige Tage vor Ausstellungseröffnung ein.

Vier Objekte gingen leider verloren (es soll ja Fälle geben, in denen Post noch nach Jahren eintrifft). Es gab sogar einige Besessene, die ihre Kisten per Luftpost schickten (der Gipfel, ein Teilnehmer aus Bergisch Gladbach, der über DM 350.- ausgab). Das Auspacken war für uns ein nie zuvor erlebtes sinnliches Fest.

Bemerkenswert war auch, daß sich eine ganze Reihe TeilnehmerInnen über das Thema „one day of my..." hinaus, mit ihrem Gastland auseinandersetzten. Einige wandten sich direkt an die Mitarbeiterinnen des Goethe Instituts Bangkok (danke Eva Asavesna und Korakot. Dem Wunsch nach diversen Übersetzungen ins Thailändische wurde sehr schnell und unkompliziert entsprochen).

Die Exponate wurden in eine riesiges Bambusgerüst installiert, das in Nachtarbeit von einer lokalen Firma errichtet wurde. Unter der Anleitung von zwei Ultimate-Künstlern (Volker Hamann und Rolf Hinterecker) entwickelte sich das Ganze zu einer waghalsigen Skulptur, bei der die Geruestbauer bis an die Grenze des statisch Vertretbaren gingen. Um 4.oo Uhr morgens zog man zufrieden durch die Schwüle Bangkoks zurück zum Hotel. Durch Helens Mithilfe konnten - die meist nicht zu verhindernden - Mißverständnisse, im Dialog der Kulturen weitgehend vermieden werden. Sie unterrichtet in Thailand an der Chiang Mai University of Fine Arts. Innerhalb dieser Ausstellung fanden mehrere Workshops statt, an denen Künstler, Studenten und Laien teilnahmen.

Die Vorträge mit einer Einführung in die Bereiche der Network- und Kommunikationskunst -Kommunikation ist Kunst- gestalteten sich zu echten Happenings. Unsere Befürchtungen, daß die von Asiaten oft geschätzte akustische Hintergrundklang-Collage von Musikboxen, Videofilmen, Spiellokalen usw. eine Vortragsarbeit unmöglich machen könnten, erfüllten alle Erwartungen. Es bedurfte nicht einmal mehr der Lifemusik, die ab mittags alles übertönte. Wir improvisierten und tagten in Cafes bzw. (welche Ironie) in dem fastfood restaurant: ‘Jack in the box´

Anschließend fertigten die Teilnehmer Objekte, die sie in die - bei der Konzipierung reservierten - freien Hälfte des Gerüstes einfügten. Nach Abschluß der Ausstellung wurden die Kisten der KünstlerInnen aus Thailand nach Köln versandt, um dort zusammen mit den Boxen des ersten Teils ausgestellt zu werden. ......KünstlerInnen aus Thailand veranstalten in der Ultimate Workshops, Performances usw......................

Der Dialog wird fortgesetzt.