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Permanent-temporäre Stadtskulptur Übergänge zur sozialen Intervention "Abseits vom Netz" gesellschaftlicher Sicherheiten agiert seit 1997 ein Kunstprojekt, das künstlerische Arbeit als soziale Intervention versteht. Graz 2003 bildet den Anlass diese Arbeit in einen europäischen Kontext zu setzen. Für die Gruppe KUNST://ABSEITS VOM NETZ (KAVN) ist Kunst soziales Handlungsfeld, dazu da, die Lebensumstände gesellschaftlich marginalisierter Menschen zu verbessern. Im Zentrum steht die Unterbringung Obdachloser, weshalb KAVN seit 1996 an einer "permanent-temporären Stadtskulptur" baut. Die sich etwa in in Graz installierten Niedrigenergie-Wohnmodulen zeigt. Für Graz 2003 errichtet KAVN an mehreren Orten Europas ein reales und virtuelles Netz so genannter "U-Bahn-Stationen". Es ist zugleich ein Netz von Überlebensräumen in unterschiedlichen Ausformungen. Dazu zählen etwa ein Wartezimmer im Grazer Sozialamt, ein Kommunikationscenter im "Ressidorf" (eine Grazer Wohneinrichtung für Obdachlose, Haftentlassene, Alkoholiker und psychisch Kranke) oder ein "Abschiebecontainer" am Flughafen Wien-Schwechat. Diese U-Bahn-Stationen haben reale soziale Funktionen und sind gleichzeitig symbolische Knotenpunkte für ein europaweites netzwerkartiges Zusammenarbeiten von Künstlerinnen und Künstlern, die sich temporär zur Realisierung von Projekten im öffentlichen und virtuellen Raum zusammenfinden, um an der permanent-temporären Stadtskulptur mitzubauen. Künstlerische Arbeit, "Kunst als erweitertes
Handlungsfeld" (Zitat: Peter Weibel), findet hier als
seismographische Untersuchung der gesellschaftlichen Topographie in ihren
"Überlebensräumen" mit ihren differenzierten Ausformungen
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